Der Schatten im Spiegel by Dana Graham

Der Schatten im Spiegel by Dana Graham

Autor:Dana Graham
Die sprache: deu
Format: mobi, azw3, epub
Tags: Historical
Herausgeber: Dana Graham
veröffentlicht: 2014-07-19T22:00:00+00:00


17

Beim Frühstück am nächsten Morgen herrschte im Esszimmer eine gelöste Aufbruchsstimmung, keinerlei Streitigkeiten trübten die Unterhaltung. Selbst Duncan schaute nicht mehr so grimmig drein wie am Vortag, dachte Joanna erleichtert.

Nach dem Essen hielt es niemand auf seinem Stuhl. Ellie sprang auf, um ihre Satteltasche zum letzten Mal umzupacken, was bei allen ein amüsiertes Kopfschütteln auslöste. Ian bat Galad, sich seine Unterkunft unter dem Dach ansehen zu dürfen. Er zwinkerte Joanna zu, und sie zwinkerte wissend zurück. Sophia und Duncan gingen hinunter ins Kontor, um Anweisungen für einen befreundeten Kaufmann zu hinterlassen, der sich in ihrer Abwesenheit um unaufschiebbare Angelegenheiten kümmern würde.

Joanna erhob sich als Letzte vom Tisch. Da sie bereits ihre und Ians Habseligkeiten verstaut hatte, wollte sie bis zum Aufbruch im Bücherregal stöbern. Sie hatte gerade ein Buch ausgewählt, als sich die Tür zum Esszimmer öffnete. Überrascht sah sie, dass Duncan hereinkam. Ohne Umschweife kam Sophias Ehemann zur Sache.

»Ich habe mich gestern Abend nicht für die Versorgung meiner Wunde bedankt. Die Tinktur und die Salbe, die Ihr benutzt habt, wirkten wahre Wunder.«

Verblüfft sah sie ihn an. Mit seinem Dank hatte sie nicht mehr gerechnet. »Das freut mich.«

Joanna zögerte, weiterzusprechen. Doch die Frage beschäftigte sie, seit sie seinen Rücken gesehen hatte. »Wer hat Euch ausgepeitscht?«

»Der Stadtrat von Delaria.« Er bemerkte ihr erschrockenes Gesicht. »Ich übernahm die Strafe eines anderen Mannes im Ausgleich für Sophias Leben.«

Joanna konnte nicht anders, als ihn zu bewundern. Welche Qualen hatte er für die Frau erduldet, die er liebte! Doch sie wusste, Ian hätte nicht anders gehandelt.

»Ich möchte Euch erneut anbieten, Eure Narben in Greystone zu behandeln.«

Zum zweiten Mal an diesem Morgen schaffte Duncan es, sie zu erstaunen. »Es wäre mir recht.« Er räusperte sich. »Da ist noch etwas. Könntet Ihr den Verband an meinem Arm neu anlegen? Er hat sich in der Nacht gelöst.«

Joanna unterdrückte ein Lächeln. Sie hatte die Bandage fest gewickelt. Nur durch Schlafen hatte sich der Stoff sicher nicht gelockert. Wie es aussah, hatten sich auch Duncan und Sophia gestern im Bett ausgesprochen und versöhnt.

Offenbar hatten ihre Mundwinkel bei diesen Gedanken gezuckt, denn Duncans Wangen zierte eine leichte Röte.

»Ellies Tadel war angebracht«, fuhr er hastig fort. »Mein Temperament steht mir oft im Weg.«

»Ihr seid ein ehrlicher Mensch, Duncan.« Joanna lächelte. »Genau wie Eure Schwägerin.«

»Ellie ist mehr als eine Schwägerin für mich. Sie ist wie eine Schwester.« Ein niedergeschlagener Ausdruck trat in seine Augen. »Ich wünschte, ich könnte für sie den Mann finden, von dem sie träumt. Glaubst du, es ist möglich, dass Ellie einen Adligen heiraten könnte, Joanna?«

Duncan schien nicht zu bemerken, in die vertraute Anrede gewechselt zu haben. Joanna beschloss, ihn nicht darauf hinzuweisen. Es störte sie nicht, und er fühlte sich damit offensichtlich wohler.

»Ich weiß es nicht«, gab sie zu. »Ellie ist eine liebenswerte Frau, aber ihre Herkunft könnte ein Hindernis darstellen. Trotzdem werde ich alles versuchen, wenn sie uns im Sommer in Greystone besucht. An jungen, unverheirateten Männern mangelt es während des Akademiejahres in der Burg nicht.«

Sie hob bedeutungsvoll die Schultern. »Wer weiß? Eines Tages ...«

»... wird Ellie einen



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.